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Als Ursprung des Cocktails gilt das Limmer’s Hotel in London, wo ihn der Bartender John Collins zum ersten Mal ausgeschenkt haben soll. Zusätzlich suchten sich die Bartender Ende des 19. Jahrhunderts einen ähnlichen Namen für einen Spaß aus. Sie erzählten ihren Gästen, dass in einer anderen Bar ein Mann namens Tom Collins säße, der Gerüchte über sie verbreitet. Die Gäste glaubten die Geschichte und stürmten wutentbrannt los, um den Mann zur Rede zu stellen. Die Bartender hatten damit sichtlich ihren Spaß. Der Cocktail soll demnach diesem fiktiven Rüpel gewidmet sein.
Für die beliebte klassische Variante werden 5 cl Gin, 3 cl Zitronensaft und 2 cl Zuckersirup direkt in ein schmales, hohes Longdrinkglas oder ein spezielles Tom-Collins-Glas gegeben und lediglich umgerührt. Dazu kommt Eis und das Glas wird mit Soda aufgefüllt. Als Dekoration wird eine Zitronenscheibe an den Glasrand gesteckt und eine Cocktailkirsche macht sich gut als i-Tüpfelchen oben auf dem Drink.
Gin kommt ursprünglich aus den Niederlanden und wurde dort Genever genannt. Später wurde er von der britischen Armee nach England mitgebracht und dort aufgrund der komplizierten Aussprache zu Gin. Im 18. Jahrhundert wurde die Spirituose eine Zeit lang ziemlich maßlos konsumiert, da sauberes Trinkwasser rar war. Heute unterscheidet man zwischen Gin, destilliertem Gin und London (Dry) Gin. Die Herstellung ist je nach Hersteller unterschiedlich, und ein guter Gin besteht aus einer soliden Basis und einer stimmigen Mischung aus Botanicals, die der Spirituose ihre Aromen verleihen.
Basis: Gin kann theoretisch aus jedem Neutralalkohol hergestellt werden. Die meisten klassischen Gins basieren, wie Wodka, auf einer Grundlage aus Getreide oder Kartoffel. Neuere Ginarten werden aber mittlerweile auch aus Trauben oder anderen Obstsorten hergestellt. Generell spielt der Grundstoff bei Gin aber eher eine untergeordnete Rolle.
Botanicals: Durch die Mazeration – das Einlegen von Botanicals in den Gin – erlangt er seine spezifischen Aromen. Das können Beeren, Rinden, Samen, Früchte, Fruchtschalen, Gewürze, Kräuter und Wurzeln sein. Durch die Vielfalt an Botanicals kann ein Gin sehr facettenreich und interessant werden. Es gibt teilweise Gins, die mit über 50 verschiedenen pflanzlichen Extrakten aromatisiert wurden. Klassischerweise sind aber immer Wacholderbeeren enthalten und am häufigsten werden dazu Koriander, Kardamom und Zitronen- oder Orangenschalen verwendet. Neben der Mazeration gibt es aber auch noch andere Einflüsse auf den Geschmack des Gins. Es kommt beispielsweise darauf an, welches Destillationsverfahren angewandt wurde, ob der Gin in einem Fass gereift ist und auch aus welchem Land die Spirituose kommt. Zudem ist aber auch immer noch ausschlaggebend, welcher Gin für welches Getränk verwendet wird. Es gibt neben Gin Tonic noch ein paar andere Cocktail- Klassiker, wie den Tom Collins, einen Manhattan oder einen italienischen Negroni. Allgemein gibt es aber aufgrund des Facettenreichtums unendlich viele Spielmöglichkeiten mit Mischgetränken und Garnituren, die zum Ausprobieren einladen.