Auf den Spuren der Wikinger
Mit Blick auf den Groß Radener See...
... thront der kulinarische Mittelpunkt des kleinen Ortes: Das Restaurant Zum Burgwall. Vor 1000 Jahren war der Ort auf der Halbinsel in Groß Raden ein Tempelort der Slawen. Von 1973 an gruben Archäologen die Reste der Siedlung aus. Über 100.000 Fundstücke wurden geborgen, darunter viel Holz, Werkzeuge und Arbeitsgeräte aus dem Alltag der slawischen Siedler. Heute ist die Siedlung mit Burg, Tempel, Flecht- und Blockhäusern rekonstruiert und für den Besucher ganzjährig begehbar. Beliebt sind die vielen Veranstaltungen, in denen das frühe Mittelalter lebendig wird, wie Mittelalterlager, Schaukampfvorführungen, Demonstration von alten Handwerkstechniken, Vorträge zu ausgewählten archäologischen Themen aus ganz Mecklenburg, Workshops und mehr. Im Ausstellungsgebäude ist aktuell eine neue Ausstellung zu sehen, „Slawenburg - Auf den Spuren einer Königin“ mit Originalfunden vor 1000 Jahren. Magnet für viele Touristen jährlich.
Thors Lämmer
Diesen günstigen Umstand machte sich 1991 Kurt Bick Senior zu Nutze und baute auf dem Wall seinen Landgasthof. „Zur Wendezeit gab es im Restaurant von meinem Vater Hausmannskost“, erinnert sich Christian Bick. Seine Liebe zum Kochen begann in der Gaststätte seines Vaters und blieb. Nach der Schule absolvierte er eine Ausbildung zum Koch und 2012 übernahm er dann den Betrieb und gab dem Ganzen eine neue Richtung. „Das Gute ist, wer zum Museum möchte, kommt zwangsläufig an meinem Lokal vorbei“, erklärt der Geschäftsmann. Besucher müssen ihre Fahrzeuge in Groß Raden parken und zu Fuß weiter in Richtung der vorgelagerten Halbinsel, mit dem kreisrunden Burgwall. Wer eine Stärkung vor oder nach dem Besuch der archäologischen Fundstätte braucht, wird von dem rustikal eingerichteten Lokal beeindruckt sein. Bick mixt hier verschiedene historische Elemente aus der Slaven- und Wikingerzeit. Im Innenraum erwartet die Gäste viel Holz und dekorative Wandbemalungen. Auf dem Logo des Restaurants prangt ein beeindruckender Wikinger, der Messer und Gabel kreuzt. Auf der Speisekarte steht Hausmannskost mit maritimem Einschlag. Neben klassischen Vorspeisen finden sich auch Fisch- und Fleischgerichte darauf wieder. Diese erinnern namentlich an bekannte nordische Götter: wie „Thors Lämmer“ (Gegrillter Lammlachs mit Kräuterkruste auf Zucchini-Tomatenkompott, dazu Süßkartoffel- Pommes, Sour Cream und ein frischer Salat) oder „Heimdalls Schwert“. Dahinter verbirgt sich ein Schweinefilet im Baconmantel auf dem Spieß gegrillt, mit Rahmchampignons, Süßkartoffel-Pommes und Sour Cream, dazu wird ein frischer Salat serviert“.
Frisch und zuverlässig
Dem Inhaber Christian Bick sind frische Produkte besonders wichtig, „deswegen beziehe ich zwei Mal die Woche unter anderem Ware vom Nordischen.“ Das Service-Bund Mitglied der Nordische Food Service (NFS) kurz der Nordische liefert an das Restaurant Fleisch und Fisch, TK Black Tiger Garnelen von Mermaid, frisches Gemüse, diverse Sorten frische Pommes, Pfannengemüse, Konserven aller Art sowie Nonfood. „Die Zusammenarbeit mit dem Nordischen läuft einfach unkompliziert und zuverlässig. Unser zuständiger Außendienstler Torsten König schickt[LK1] gute Angebote und informiert uns regelmäßig, wenn neue Produkte gibt, die zu uns passen.“ Christian Bick ist in seinem Restaurant der Küchenchef und hat natürlich ein gutes Auge für Qualität. „Mir ist wichtig, dass wir auch regionale Produkte auf dem Teller haben, das schmeckt der Gast einfach.“
Krise macht erfinderisch
Das Gastaufkommen gibt ihm recht. Meistens ist das Restaurant zwei Wochen im Voraus komplett ausgebucht. Reservieren ist mittlerweile obligatorisch: „Wir haben mittags bis zu 50 Vorbestellungen und abends bis zu 90. Da kann ich mich nicht beschweren.“ All das bewältigt der gelernte Koch mit seinem fünfköpfigen Team. „Es ist schwer zuverlässiges Personal zu finden und dass, obwohl ich meinen Mitarbeitern super Konditionen biete, gute Bezahlung, eine 5-Tage-Woche, Urlaub in den Ferien, Weihnachten, Silvester und vieles mehr. Ich bin froh, dass meine langjährigen Mitarbeiter trotz Corona-Krise geblieben sind.“ Bick konnte seine Leute halten, bei Fortzahlung der Löhne. „Als der Lockdown ausgerufen wurde, habe ich mich sofort informiert, was Gastronomen noch dürfen. Dann habe ich als erster in der Umgebung eine Außer-Haus-Karte angeboten. Dafür habe ich Gerichte ausgewählt, die sich in Transportbehältern gut machen und zuhause noch appetitlich aussehen, wie Spareribs oder Chicken Wings. Die Gäste haben ihre Bestellung dann bei uns abgeholt.“ Wer sich beschwert hat, dass es keinen Lieferservice gab, hat von dem Geschäftsmann eine pragmatische Antwort erhalten: „Ich habe meinen Kunden gesagt, dass sie die Zeit allein im Auto zu uns bloß genießen sollen, mal raus aus dem Haus zu sein, nicht immer nur die eigenen Vier-Wände sehen. Das hat auch den letzten Zweifler überzeugt,“ erzählt er schmunzelnd.
Wikingertreibstoff
Christian Bick ist ein Macher, aus der Not macht der er eine Tugend. Er hat während der Corona-Krise einige Signature-Produkte entworfen, neben Hoodies und T-Shirts mit Wikinger-Print auch eine eigene Sprit-Linie, den „Wikingertreibstoff“. Dahinter verbergen sich feinste Spirituosen. „Alles fing damit an, dass ich meinen eigenen Honig- und Nusslikör ansetzte. Schnell wurde mir klar, dass ich da mit 20 Litern nicht auskommen würde - die Nachfrage war einfach zu groß.“ Er brauchte einen Partner, diesen fand er mit Steffen Brinkmann von Brinkmanns Finest in Schwerin. Gemeinsam entwickelten die beiden neun verschiedene „Treibstoffe“, darunter auch Whisky, Wodka, Rum und Gin. Jeder „Treibstoff“ ist namentlich an bekannte Wikinger angelehnt, wie Ragnarum, Odgin, Hodenolaf oder Wotanswhisky. „Jede Flasche hat ein eigenes Wikinger-Design, begleitend dazu gibt es die passenden Gläser. Ein schönes Geschenk oder Urlaubsmitbringsel.“ Besonders stolz ist der kreative Koch darauf, dass es seine Brände jetzt auch in einigen Edeka-Supermärkten und Einzelhandelsgeschäften zu kaufen gibt.
Ein Platz für Jung und Alt
Im Zum Burgwall sollen sich alle Generationen wohlfühlen, der Chef legt Wert darauf, dass Stammkunden mit Namen begrüßt werden und Neukunden sich sofort willkommen fühlen. Besonders Familien besuchen das Restaurant gern. Es finden sich Kindergerichte auf der Karte, Malstifte stehen bereit und neben der Sommer-Terrasse, wo rund 50 Personen Platz finden, wartet ein Spielplatz auf die kleinen Gäste. „Wir möchten, dass unsere Gäste vom Alltag abschalten können, bei einer schönen Tapas-Platte und Vino auf den Binnensee blicken und die Kinder spielen zufrieden,“ so Bick, der selbst Familienvater ist. Einen Großteil seines Umsatzes macht er jedoch mit der Ausrichtung von Events aller Art. „In unserem Lokal finden Gesellschaften mit bis zu 60 Personen Platz – egal ob Taufe, Geburtstag oder Jubiläum.“
Pfiffige Ideen, die überdauern
Besonders beliebt bei den Gästen ist die „Steakwand“. In einem sogenannten Kastensystem werden fünf verschiedene Steakarten und Größen aufgelistet, dazu können die Gäste zwischen diversen Wunschbeilagen wählen und sich so ihren idealen Teller zusammenstellen. Der Preis variiert je nach Gramm des Steaks. „In der Vorbereitung für unsere Steakwand Portionieren wir das Fleisch und vakuumieren es.“ Eine weitere Besonderheit sind die „Schnitzel Pizzen“. Die Idee kam dem 47-Jährigen beim Außer-Haus-Geschäft. „Wir belegen Schnitzel mit bekannten Pizza-Toppings, das sieht auch in einer Box schmackhaft aus.“ Diese Erfindung hat Corona überdauert und hat jetzt einen festen Platz auf der Speisekarte. Der Koch blickt zuversichtlich in die Zukunft: „Wir haben bereits weitere Ideen für Signature-Produkte und wir werden immer unserer Linie treu bleiben, täglich frisch für unsere Gäste zu kochen, denn das spricht sich rum.“
Restaurant Zum Burgwall
• Restaurant mit Wikinger-Ambiente in Mecklenburg-Vorpommern mit Blick auf den Groß Radener See, nahe dem archäologischen Museum in Groß Raden (siehe Bild rechts)
• Plätze im Innenraum: 80
• Plätze auf der Terrasse: 60
• Plätze im kleinen Saal: 60