Ein Gericht und seine Geschichte: Rinder-Carpaccio
von Katrin Lang
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Eine hauchdünn geschnittene Lage rohes Rindfleisch, Balsamicoessig, Parmesan und Rucolasalat: Das Carpaccio ist eine derbeliebtesten Vorspeisen der italienischen Küche. Entwickelt wurdees im Jahr 1950 in Harry’s Bar in Venedig von deren Inhaber Giuseppe Cipriani. Das Kultrestaurant, in dem auch schonder berühmte Cocktail Bellini erfunden wurde, war damals der Lieblingsort von Stammkundin Contessa Mocenigo aus einer der wichtigsten venezianischen Adelsfamilien. Sie klagte Giuseppe Cipriani ihr Leid, dass ihr der Arzt den Verzehr von gekochtem roten Fleisch verboten hatte. Daraufhin entwickelte Cipriani für sie die Vorspeise mit rohem Rind als kalte Platte. Serviert wird das Fleisch mit einer sämigen kalten Mayonnaise-Sauce aus mildem Olivenöl, Eigelb, Weißweinessig, englischem Senfpulver, Worcestershiresauce, Zitronensaft und Milch. Der Kontrast des roten Fleisches zu der hellen Sauce ergab eine Farbkombination, die an die Farbwelten des berühmten venezianischen Renaissance-Malers Vittore Carpaccio erinnerte. Cipriani bewunderteden Künstler und gab seiner Kreation dessen Namen. Heute ist das Gericht weitaus bekannter als der Maler selbst, und es gibt unzählige Ableitungen mit hauchdünn geschnittenem Fleisch, Fisch oder Gemüse unter dem Begriff Carpaccio.
Vom 28.06.2024
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Katrin Lang
Redaktion
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