Neo Heidelberg Terrasse

Tipps für Ganzjahres-Außengastronomie

von Linn Grunwald
© Thilo Ross
Immer öfter, immer länger und immer lieber sitzen Gäste unter freiem Himmel. Die Außengastronomie ist im Umbruch. Für die Branche bringt das neue Herausforderungen, aber vor allem jede Menge Umsatzpotenzial, das es zu nutzen gilt – mithilfe von Design, Konzept und Service.  Folgende Tipps und Textauszüge stammen aus dem foodservice Magazin 03/3023.
Vom 20. Feb. 2024

Außenflächen als Erfolgsfaktoren

Fünf Grad Celsius und ab und zu linst die Sonne hinter den Wolken hervor – perfektes Terrassenwetter! Frühlingsluft oder sommerliche Temperaturen brauchen die meisten Gäste längst nicht mehr, um ihren Cappuccino oder Aperitif draußen zu genießen. 
Außenflächen werden daher zu einem der relevantesten Erfolgsfaktoren. Das hat auch die Enchilada-Gruppe für die Gestaltung ihres Konzepts Wilma Wunder erkannt: „Wir achten bei der Auswahl von passenden Locations für eine Wilma Wunder immer auf vorhandene Außenflächen“, erklärt Melanie Muth, Konzeptmanagerin Wilma Wunder bei der Enchilada Franchise AG. Entsprechend gewichtet ist das Verhältnis von Innen- und Außenbereich: Es gibt viele Standorte, so Muth, „in denen die Anzahl der Außensitzplätze der Anzahl der Innensitzplätze entspricht beziehungsweise nur leicht darunterliegt." 

Außenbereich vom Restaurant Neo in Heidelberg.
Wohlfühlort: die Dachterrasse vom Restaurant Neo in Heidelberg.
© Thilo Ross

Design für Wohlfühlorte

Einen wesentlichen Anteil daran, wie viel Umsatz Gastronomen mit ihren Außenflächen machen können, hat deren Gestaltung. Wolfram Glatz beobachtet, dass Design in den vergangenen Jahren generell einen viel größeren Stellenwert in der Gesellschaft eingenommen hat. Gemeinsam mit seinem Bruder Tilman Emonts führt er das Designstudio glatz & glatz und kreiert Konzepte für die Außengastronomie, etwa für das Outdoor-Restaurant Neo und die Rooftop-Location Jil, beide in Heidelberg. „Der Anspruch der Gäste ist gewachsen. Heute muss ich viel mehr bieten, auch im Außenbereich.“ Allerdings rät er davon ab, auf vorübergehende Trends wie Messing, Vintage oder Samt zu setzen und empfiehlt stattdessen, ein schlüssiges Gesamtkonzept zu entwerfen, das auch in 15 Jahren noch stimmig ist.

Fokus auf Funktionalität

Grundsätzlich sind die Gestaltungsmöglichkeiten im Außenbereich jedoch begrenzt, räumt Oliver Bischoff ein. Er berät an der Seite von Danilo Dürler mit der Agentur ett la benn Gastronomien – ganzheitlich von der Idee bis zum Design. Bischoff empfiehlt, sich auf die funktionalen und ergonomischen Aspekte konzentrieren. Dazu gehören etwa Sitzgelegenheiten, die dem Gast genügend Raum bieten. Hochwertigkeit und Langlebigkeit der Architektur und Möbel stehen ebenfalls im Vordergrund: „Der Außenbereich sollte auch in den unüblichen Jahreszeiten funktionieren. Immerhin wird er kaum mehr abgebaut und ist nun ständig im Einsatz“, erklärt Bischoff und macht deutlich, dass die Außengastronomie sich weiter in Richtung 365-Tage-Terrasse bewegt. 

Außenbereich von Wilma Wunder in Düsseldorf.
Wilma Wunder in Düsseldorf
© Enchilada Franchise AG
  • für ausreichend Sitzplätze im Außenbereich sorgen
  • auf zeitloses Design statt kurzlebige Trends setzen
  • hochwertige und langlebige Möbel anschaffen
  • für eine Wohlfühl-Atmosphäre: Accessoires wie Pflanzen, indirekte Ausleuchtung mit Tischlampen, Lampions, Steh- und Hängelampen, dezente Musik 
  • wetterfeste Baulösungen: z. B. sturmfeste Schirme, elektronisch steuerbare Verschattungselemente mit Lamellen, Glaswände mit Windschutz 
  • Speisekarte: auf Wetter und Umgebung angepasst - bei Kälte schnelle und wärmende Gerichte, Fokus auf Takeaway denkbar (z. B. einzelne Pizzaslices) 
  • wichtig: stabile Internetverbindung für Kartenzahlung und kontaktloses Bezahlen
  • Mehr Umsatz durch reduzierte Speisekarte für draußen und ggf. angepasste Öffnungszeiten
  • Zugehörigkeit der Außenfläche zum Lokal muss erkennbar sein

9 Tipps für 365 Tage Außengastro

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Linn Grunwald
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