Festzelt Reisinger

Do samma Dahoam!

von Katrin Lang
© Service-Bund
Neben der Wiesn gibt es in Bayern ein zweites beliebtes Volksfest: das Gäubodenvolksfest. Immer Mitte August pilgern tausende Menschen dafür nach Straubing. Auch hier war in den letzten zwei Jahren Pause wegen Corona, doch jetzt haben die Festzeltwirte wieder für Stimmung gesorgt.
Vom 27. Sep. 2022

Neben dem Oktoberfest in München findet in Bayern eine weitere, sehr beliebte Veranstaltung statt. Immer Mitte August pilgern tausende Menschen zum Gäubodenvolksfest nach Straubing – dem zweitgrößten Volksfest Bayerns. Mit dabei waren auch die Festzeltwirte Thomas und Ramona Reisinger, die sich mit viel Herzblut für bayerische Gastlichkeit einsetzen. Für den traditionellen Volksfest-Besucher ist seit 47 Jahren der Besuch im niederbayerischen Straubing jeden August ein Pflichttermin. Auf dem Gäubodenvolksfest wird die bayerische Tradition gelebt und es gibt auf knapp 90.000 Quadratmetern neben den typischen Schausteller-Attraktionen die klassischen Festzelte. In sieben Zelten wird das Bier fünf verschiedener Brauereien ausgeschenkt. In einem weiteren, knapp 8.000 Quadratmeter großen, historischen Bereich gibt es zusätzlich sogar noch 15 Nostalgie-Attraktionen. Parallel dazu findet nebenan die Ostbayernschau statt, die als eine der größten und vielfältigsten Verbrauchermessen in der Region gilt. All das ist aber für die Familie Reisinger nichts Neues. Die Familie betreibt seit 1908 den Landgasthof Reisinger in Straubing und ist seit Beginn des Gäubodenvolksfests durchgehend mit einem eigenen Festzelt dabei. Die ganze Familie von jung bis alt ist dann mit von der Partie und packt an, wo es nötig ist. Mittlerweile übernehmen Thomas Reisinger und seine Frau Ramona den Hauptpart bei der Organisation des Festzeltbetriebs. Der gelernte Koch ist schon als kleiner Junge mit seinen Eltern und Großeltern durch das eigene Zelt gelaufen und hat früh einen Einblick in den Großbetrieb bekommen. Auch Ramona Reisinger ist in der Gastronomie groß geworden und hat als erfahrene Hotelfachfrau den Überblick über die Reservierungsbücher, den Service und die Bar des Reisinger Festzelts. Gemeinsam ist das Power-Duo ein eingespieltes Team, was die Organisation von Personalplanung bis hin zur Speisenauswahl und Preiskalkulation angeht.

Festzelt Reisinger
Tomas und Ramona Reisinger
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Vier Monate unter Hochdruck

Obwohl das Gäubodenvolksfest der Wiesn in nichts nachsteht, sind doch ein paar Rahmenbedingungen anders. Zwar müssen, wie in München, die Wirte ihren Wohnsitz in der Stadt Straubing haben. Allerdings ist es hier so, dass sich die Wirte jedes Jahr aufs Neue bewerben müssen. Es gibt keine garantierte Teilnahme im darauffolgenden Jahr. Und auch hier lief 2022 nicht alles wie vor Corona. Die Stadt war sehr vorsichtig und die endgültige Zusage für das Gäubodenvolksfest kam erst Mitte April. Normalerweise haben die Festzeltwirte dreieinhalb Monate mehr Zeit, denn die Entscheidung der Stadt fällt sonst bereits zu Ende Dezember. Die Reisingers konnten damit die ersten Reservierungen bereits im Januar annehmen. In diesem Jahr war der Druck also erhöht und Ramona Reisinger öffnete die Reservierungsbücher erst im April. „Trotzdem hatten wir ein volles Haus. Die Buchungen sind nicht weniger geworden. Die Leute freuen sich einfach richtig über das Volksfest“, erklärt die 43-Jährige. Mit dem Andrang von knapp über einer Millionen Besucher über die zehn Tage Gäubodenvolksfest hat sich der Eindruck auf jeden Fall bestätigt. Überall war Stimmung und die Reisingers hatten einiges zu tun.

Teamspirit überall

Trotz des hohen Andrangs war das Team im Festzelt Reisinger von vornherein gut vorbereitet. Thomas Reisinger ist besonders stolz darauf, dass der Bierzeltbetrieb so gut gesichert werden konnte: „Wir hatten eine absolute Luxus-Position in Sachen Bedienungen und Küchenteam, dass wir nur mit Profi s gearbeitet haben und nicht auf Anfänger ohne Bierzelterfahrung angewiesen waren.“ Denn der in der Gastronomie allgegenwärtige Personalmangel macht auch vor den Festzelten keinen Halt. Schon im Vorfeld gab es Berichte aus Straubing, dass noch händeringend nach guten Bedienungen gesucht wird. Im Reisinger Festzelt lief das zum Glück anders. Die gut vernetzte Familie hatte dem Schicksal anderer zum Trotz knapp zwei Drittel ihres ursprünglichen Teams an Start. „Wir haben unser Möglichstes getan, um über die ganze Coronazeit auch Kontakt mit unserem Team zu halten.
Mal hier ein Anruf und mal da eine Nachfrage, wie es denn so läuft. Das ist das Allerwichtigste“, erklärt Ramona Reisinger. Und auch die restlichen Personallücken konnten durch Kontakte vom Ursprungsteam mit erfahrenen Arbeitskräften aufgefüllt werden. Mit 24 Personen in der Küche und 95 Bedienungen ist das Reisinger Festzelt gut aufgestellt gewesen und konnte den erwarteten Andrang über die Festwoche gut stemmen. Was über die letzten zwei Jahre ein paar Blessuren davon getragen hat ist das Zelt. „Wir haben einige Lagerschäden gehabt. Normal ist das Material nach einem Jahr total in Ordnung.“ Die mehr als zwei Jahre haben aber beispielsweise die traditionellen grünen Fensterläden an der Zeltfront nicht gut überstanden. Sie mussten neu gebaut, gestrichen und montiert werden. Trotzdem verlief der Aufbau des Zeltes wie vor der Zwangspause im Zeitplan. „Auch hier sind wir froh, dass noch alle Handgriffe sitzen und unser Team gut eingespielt ist.“

Festzelt Reisinger
Gute Stimmung im Festzelt
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Trotz Schwierigkeiten: Auf die Teamleistung kommt es an

Trotzdem hat die Familie Reisinger, wie alle in der Branche, über die letzten Jahre einiges einstecken müssen: „Leider ist die Gastronomie der große Verlierer in dieser Krise gewesen“, meint Thomas Reisinger. Wirklich positive Punkte sieht der Straubinger eher weniger. Was ihm dennoch auffällt ist die Tatsache, dass man sich mittlerweile wieder auf das Wesentliche in der Gastronomie besonnen hat. „Wir haben die Zeit trotz aller Schwierigkeiten gemeinsam gut gemeistert“, erklärt er. Sowohl im Landgasthof als auch mit dem Team vom Festzelt Reisinger hat die Familie sich gemeinsam durch die Zeit geschlagen und gemeinschaftlich nach Lösungen gesucht. Dadurch ist der Zusammenhalt in den Vordergrund gerückt, die Vernetzungen haben sich vertieft und das Team hat sich gesammelt auf die Festwoche beim Gäubodenvolksfest gefreut.

Festzelt Reisinger Team
In Sachen Kulinarik vertrauen die Reisingers auf die Service-Bund gebietszentrale Troiber.
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Gemeinsame Geschichte - gemeinsamer Einsatz

Seit Jahren mit dabei beim Gäubodenvolksfest ist die Gebietszentrale Troiber. Sie beliefern das Festgelände im großen Stil. „Das ist natürlich ein großes Ding im Jahreskalender für uns und wir haben eine enorme Logistik mit ausgeklügeltem System, die dahintersteckt“, erklärt Gebietsverkaufsleiterin Marianne Matranga. Beim Service-Bund Gesellschafter aus Hofkirchen gibt es sogar eine zusätzliche Person im Innendienst, die der Gebietsverkaufsleiterin während des Gäubodenvolksfests helfend zur Seite steht. Und das ist auch nötig, denn in der Volksfestzeit werden allein von den Reisingers knapp 80 Prozent der benötigten Waren aus dem Vollsortiment von Troiber bestellt und auch andere Festzelte sind Kunde. Da ist für die gutbürgerliche Küche im Festzelt von Knödeln, über Blaukraut bis hin zu den Getränken für die Bar alles dabei. „Wir haben einen Kühlcontainer, der täglich beliefert wird und können jeden Abend noch bis 23 Uhr unsere Barbestellung für den kommenden Tag machen. Da sind wir generell sehr dankbar für die Flexibilität, die uns Troiber entgegenbringt“, erklärt Thomas Reisinger das Lieferkonzept. Die komplette Familie Reisinger blickt auf eine erfolgreiche gemeinsame Vergangenheit mit dem Service-Bund Gesellschafter zurück: „Wir wissen, dass wir bei Troiber immer ein offenes Ohr finden und dass, wie bei uns, in die Langzeitplanung alle involviert sind. 

Festzelt Reisinger
Ramona und Thomas Reisinger und Marianne Matrenga
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Wenn es mal schnell gehen muss, dann machen sogar die Söhne Maximilian und Constantin selbst Notfall-Lieferungen.“ Natürlich lässt sich auch Familie Troiber das Gäubodenvolksfest nicht entgehen und ist wie die vielen Jahre zuvor persönlich vor Ort: „Es war wie immer eine Riesen-Gaudi und es ist beeindruckend zu sehen, wie hier alle Fäden zusammenlaufen. Wir haben das gemeinsam super hinbekommen“, resümiert die für Straubing zuständige Außendienstmitarbeiterin Marianne Matranga begeistert von der Festwoche. Und auch die ganze Familie Reisinger zieht eine positive Bilanz vom Gäubodenvolksfest 2022. „Wir hatten tolles Wetter, freudige Gäste und eine super Stimmung“, erzählt Ramona Reisinger und Thomas Reisinger ergänzt „wir haben wirklich mit unserem Team super zusammengearbeitet und auch nach der langen Pause ein Hammerfest auf die Beine gestellt.“ Jetzt geht für die Familie schon der Planungspart für das kommende Jahr los. Denn bereits während der Festwoche hat Ramona Reisinger Reservierungsanfragen für das kommende Jahr angenommen. Die Erwartungen sind hoch und alle freuen sich schon auf das Gäubodenvolksfest 2023.

Thomas und Ramona Reisinger,Festzelt Reisinger Gäubodenvolksfest, Straubing

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Katrin Lang
Redakteurin
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